Herzschwäche Laborwerte: NT proBNP Wert & weitere - kardionetzwerk.de (2024)

Laborwerte und Blutwerte werden zur Diagnose bei Herz-Problemen gerne verwendet. Besonders der NT-proBNP Wert spielt weine wichtige Rolle. Bei der Diagnose einer Herzinsuffizienz nutzen Fachpersonal eine Reihe von Untersuchungsmethoden. Nach initialen Befragungen und bildgebenden Verfahren wie dem EKG und Echokardiogramm, ist die Analyse von Laborwerten ein entscheidender Schritt.

Die Blut- und Urintests liefern präzise Informationen über den Zustand des Herzens. Der BNP-Test misst spezifische Proteine im Blut, die bei Herzproblemen vermehrt ausgeschüttet werden, und liefert damit wichtige Hinweise auf eine Herzinsuffizienz.

Laborwerte spielen eine essenzielle Rolle sowohl bei der Erstdiagnose als auch bei der laufenden Überwachung. Sie geben Aufschluss über die Herzfunktion und ermöglichen eine gezielte Therapieanpassung. Zudem erlauben Urintests eine weitere Präzisierung der Diagnose, indem sie zusätzliche relevante Marker aufzeigen, die im Zusammenhang mit einer Herzschwäche stehen.

ZUSAMMENFASSUNG

  • Laboruntersuchungen sind zentral für die Diagnose und Überwachung von Herzinsuffizienz.
  • Der BNP-Test liefert spezifische Erkenntnisse über die Herzfunktion.
  • Die Kombination aus Blut- und Urintests ermöglicht eine umfassende Bewertung des Herzzustands.

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Inhalte

  • 1 BNP-Test: Blutuntersuchung bei Herzinsuffizienz (NT proBNP Wert)
  • 2 Bluttests zur Diagnoseunterstützung bei Herzschwäche
    • 2.1 Hämatologische Analyse
    • 2.2 Elektrolytprofil
    • 2.3 Nierenfunktionsmarker
    • 2.4 Glukosestoffwechsel
    • 2.5 Leberfunktionstests
  • 3 Laborparameter im Urin: Signifikante Indikatoren für Patienten mit Herzinsuffizienz
    • 3.1 Beurteilung des Harnbefunds
    • 3.2 Bewertung der Nierenfunktion durch Kreatinin
    • 3.3 Ausscheidung von Proteinen

BNP-Test: Blutuntersuchung bei Herzinsuffizienz (NT proBNP Wert)

Bei der Beurteilung einer Herzinsuffizienz setzen Ärzte oft auf die Messung des Hormons B-Type Natriuretisches Peptid (BNP), das vom Herzen freigesetzt wird, besonders wenn dieses durch Flüssigkeitseinlagerungen im Raum um Lunge und Brustkorb zusätzlich belastet wird. Normalerweise liegt der BNP-Spiegel unter 100 Nanogramm pro Liter Serum.

Ein überschrittener BNP-Wert kann ein Indiz für Herzinsuffizienz sein, insbesondere, wenn Symptome wie Atemnot oder erhöhte Müdigkeit auftreten. In diesem Zusammenhang spielt auch die inaktive Vorstufe des BNP, das N-Terminale pro-Brain Natriuretic Peptide (NT-proBNP), eine wichtige Rolle als Biomarker, da seine Konzentration länger im Blut stabil bleibt und so ein präziseres Bild der Herzleistung ermöglicht.

Die Messung von NT-proBNP ist dabei aussagekräftig, denn ein gesteigerter Wert kann auf eine Herzschwäche hinweisen. Die Obergrenze dieses Biomarkers liegt bei 125 Pikogramm pro Milliliter. Ein ansteigender NT-proBNP-Spiegel korreliert oft mit einer Verschlechterung der Herzleistung und einer ungünstigeren Prognose. Verursacht ein erhöhter Wert von über 3000 pg/ml Symptome, ist dies häufig auf eine verminderte Nierenfunktion bei über 80-Jährigen zurückzuführen.

Die Referenzbereiche von NT-proBNP sind abhängig von Alter und Geschlecht:

  • Frauen unter 50 Jahren: <155 pg/ml
  • Frauen 50-65 Jahre: <222 pg/ml
  • Männer unter 50 Jahren: <84 pg/ml
  • Männer 50-65 Jahre: <194 pg/ml

Darüber hinaus erlaubt der Wert von NT-proBNP Rückschlüsse auf den Verlauf und Erfolg der eingeleiteten Therapie. Bei der Analyse der Werte ist jedoch zu beachten, dass auch andere Bedingungen wie Nierenschwäche oder Leberzirrhose die Marker beeinflussen können.

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Bluttests zur Diagnoseunterstützung bei Herzschwäche

Hämatologische Analyse

Eine hämatologische Analyse gibt Aufschluss über die Präsenz einer Anämie durch die Beurteilung der Erythrozyten und des Hämoglobins. Diese Parameter sind entscheidend, da sie Aufschluss über den Sauerstofftransport im Körper geben. Eine niedrige Anzahl oder Konzentration kann Symptome wie Müdigkeit oder verminderte Leistungsfähigkeit verursachen, die auch charakteristisch für eine Herzschwäche sind.

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen)
  • Hämoglobinkonzentration

Bei der Verabreichung von Diuretika ist eine regelmäßige Kontrolle dieser Werte wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Elektrolytprofil

Das Elektrolytprofil, bestehend aus essenziellen Mineralien wie Magnesium und Kalium, ist lebenswichtig für die elektrische Stabilität der Herzfunktion.

  • Kaliumnormbereich: 3,6 – 5,0 mmol/L
  • Magnesiumnormbereich: Frauen: 1,9 – 2,5 mg/dL, Männer: 1,8 – 2,6 mg/dL

Ein Defizit kann zu Herzrhythmusstörungen führen, und spezifische Medikamente, insbesondere Diuretika, können den Elektrolytspiegel beeinträchtigen.

Nierenfunktionsmarker

Kreatinin als Indikator der Nierenleistung kann bei einer Herzinsuffizienz erhöht sein, was auf eine beeinträchtigte Nierenfunktion hinweist.

  • Idealwerte für Kreatinin: Frauen: 0,5 – 0,9 mg/dL, Männer: bis zu 1,1 mg/dL

Die Überwachung dieses Wertes ist wesentlich, um die Nierenfunktion bei Herzerkrankungen zu beurteilen.

Glukosestoffwechsel

Der Nüchternblutzucker gibt Aufschluss über den Glukosestoffwechsel, der bei Herzschwäche durch begleitenden Diabetes mellitus beeinträchtigt sein kann.

  • Grenzwerte für den Nüchternblutzucker: 70 – 109 mg/dL

Dies dient ebenfalls der Prävention weiterer kardiovaskulärer Erkrankungen durch die frühzeitige Erkennung eines Diabetes.

Leberfunktionstests

Veränderungen bestimmter Leberenzymwerte können eine Folge der Herzinsuffizienz sein. Die Überwachung dieser Werte ist essenziell zur Einschätzung der Leberfunktion.

  • Alanin-Aminotransferase (ALT)
  • alkalische Phosphatase
  • Glutamatdehydrogenase
  • Gamma-Glutamyltransferase
  • Aspartat-Aminotransferase (AST)

Erhöhte oder erniedrigte Werte dieser Enzyme können auf zusätzliche Komplikationen hinweisen.

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Laborparameter im Urin: Signifikante Indikatoren für Patienten mit Herzinsuffizienz

Beurteilung des Harnbefunds

Die Untersuchung des Urins (Harnbefund) ist eine detaillierte Analyse, bei der die physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie mikrobiologischen Inhalte des Urins bewertet werden. Diese Analyse hilft, Blutungen im Harntrakt oder Nierenbereich zu identifizieren. Zusätzlich dient sie zur Kontrolle von Diabetes mellitus, der oft parallel zu Herzschwäche auftritt.

  • Aussehen, Dichte und Transparenz
  • Chemische Zusammensetzung
  • Mikroorganismen

Bewertung der Nierenfunktion durch Kreatinin

Kreatinin, ein Abfallprodukt des Muskels, kann im Urin gemessen werden, um die Nierenfunktion zu bewerten. Ein normaler Kreatininspiegel im Urin deutet auf eine gesunde Nierenfunktion hin, die in enger Beziehung zur Herzleistung steht.

  • Kreatinin im Urin: Indikator für Nierenleistung

Ausscheidung von Proteinen

Normalerweise werden Proteine vom Körper nur in sehr geringen Mengen über den Urin ausgeschieden. Ein hoher Proteinwert im Urin könnte ein Zeichen für eine Nierenschädigung sein, was bei einer Herzinsuffizienz von Bedeutung sein kann.

  • Eiweiß im Urin: Hinweis auf Nierenfunktionsstörungen
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